Fallstudie von Anja Klock: „Familienglück – Ich möchte, dass es meinem Kind gut geht. Was kann ich, als Mutter/Vater dafür tun?”
Therapiebeginn
Sabine, Mutter von zwei Mädchen (11 und 14 Jahre), kam auf Empfehlung einer krankengymnastisch tätigen Kollegin zu mir. Bei unserem ersten Treffen schilderte sie mir ein körperliches Problem mit dem Kiefergelenk und Verspannungen im Nacken. Außerdem leide sie im Umgang mit ihren Töchtern unter Unsicherheit.
Die Hintergründe dazu schilderte sie mir folgendermaßen: Sie sei alleinerziehend, vom Vater ihrer Töchter vor einiger Zeit geschieden. Finanziell sei sie abhängig aus dem Verdienst aus zwei geringfügigen Arbeitsanstellungen und von Hartz IV. Der Exmann könne aufgrund seiner psychischen Erkrankung (bipolare Störung) keiner Tätigkeit nachgehen. Somit konnte er weder sie noch die Kinder finanziell unterstützen.
Die Wirkung, die Sabine im Gespräch auf mich ausübte, war die einer überforderten, erschöpften und unsicheren Mutter, die dennoch versucht, für ihre Kinder die Familiensituation liebevoll und bestmöglich zu gestalten. Außerdem versucht Sabine jeweils einzuschätzen, ob die Kinder beim Vater gerade gut aufgehoben sind oder nicht. Mein Eindruck war: „alleine mit allem dastehen”.
Die ersten Therapiestunden…
Neben den bereits beschriebenen psychischen und körperlichen Beschwerden erfuhr ich zunächst von Sabine nur von einer leidbringenden Gehirnaktivität, das „Sich-Sorgen-Machen“ in Form von „Gedankenkreisen”.
Über diese Wirkung tauschten wir uns als eine sich wiederholende, anstrengende und auf lange Sicht aussichtslose geistige Denktätigkeit aus. Durch den Vertrauensvorschub, den Sabine mir von Beginn an gab, konnte ich den Prozess folgendermaßen aufbauen: Ich fahndete nach einer Alternative zu dem „Sich-Sorgen-Machen“ und „Gedankenkreisen”.
Zwei Handlungsweisen sind charakteristisch für die bindungsenergetische Behandlung: Erstens: ein bindungsorientiertes Gespräch. Zweitens „die ruhende Hand auf dem Herz”. „Die ruhende Hand auf dem Herz” ist eine körperpsychotherapeutische Intervention: Dabei legt der Therapeut seine Hand respektvoll auf den oberen Teil des Brustbeins des Klienten, um einen möglichst direkten Zugang zum Herz-Kreislauf-System zu bekommen.
Die Bindungsenergetik nutzt, neben dem Wissen über die lebensnotwendige Wirkweise von Bindungsvorgängen, einen physikalischen Weg, um an Informationen zu gelangen, die jenseits des Leids des Klienten liegen. Hintergrund spezieller bindungsenergetischer Techniken sind das Gesetz der Resonanz sowie das fundierte neurophysiologische Wissen darüber, dass unser menschliches Herz mehr ist, als ein „pumpender Muskel.”
Das, im Folgenden beschriebene, weiterreichende Wissen brachte Licht in einen ganz persönlichen Bereich von Sabine:
Durch Einbeziehung des Herzens bekam ich einen Zugang zu Sabines eigentlicher Anlage: Sie war im Grunde eine Person, die von Natur aus die Befähigung in sich trägt, sehr fürsorglich zu sein. Das offenbarte mir, dass es ein Glück für sie sein musste, Kinder zu haben. Auch entstand, über die Resonanz zu ihrem Herzen, in mir das Wissen, dass Sabine abgeschnitten war von ihrem fürsorglichen Urvertrauen. Dieses fasste ich in die Worte: „Sicherheit habe ich bereits in mir, weil ich ein Grundverständnis für die richtige Fürsorgedosis besitze.” Die Wirkung dieser Worte war: Im Grunde ihres Herzens wusste Sabine Bescheid! Der Gesprächsaustausch in dieser und den folgenden Sitzungen war geprägt davon, dass Sabine wieder eine Verbindung zu ihrer bereits in der Anlage bestehenden Begabung bekam. Ihre Begabung lässt sich als „fürsorgliches Einschätzungsvermögen” zusammenfassen.